Volles Programm in San Pedro de Atacama.
Für unsere Begriffe richtig generalstabs-mäßig:

  • 1. Tag Akklimatisation
  • 2. – 4. Tag Wüste, Wüste, Wüste
  • 5. Tag Ruhetag

Haben eine 3-Tages-4-Touren Kombi gebucht.
Inklusive Frühstück bzw. Lunch – je nach Tourdauer.
Inklusive der Nationalpark-Eintritte.
Inklusive morgendlicher Pick up beim Hotel.
Kosten:
270 Euro pro Person.

Für uns viel Geld.
Aber auf eigene Faust ohne Auto nicht möglich.

Außerdem:
Sind nur einmal in unserem Leben hier.
Da wollen wir auch was sehen!

Ärgere mich kurz, dass wir vorab über getyourguide gebucht haben.
Gibt hier zig Tour-Anbieter.
Wo wir ebenso kurzfristig ohne die Portalkosten hätten buchen können.
Hätten uns gut 30% gespart (bin ja ein Sparfuchs 🥸).

Arno meint aber zurecht:
Dafür sparen wir uns das Rumlaufen und Checken am 1. Tag.
Können in Ruhe chillen.
Uns an die Höhe gewöhnen.

Tatsächlich spüren wir die Höhe, die Sonne und die extrem trockene Luft.
Hat eine Luftfeuchtigkeit unter 10%!

UV Index sprengt die Skala.
Endet eigentlich bei 11 „extreme Belastung, nicht ins Freie gehen„.
Erreicht während unseres Aufenthalts 13.

Fühlen uns am 1. Tag wie nach einer durchzechten Nacht.
Leichtes Kopfweh.
Haut spannt.
Durst.
Nehmen mal ein Aspirin.

Und es funktioniert!

Werfen wir ab sofort jeden Tag ein.

Schnell steht auch fest:
Abgesehen vom Frühstück werden wir die Gemeinschafts-Küche vom Amigo Lucho nicht nutzen.
Nur ein Herd.
Für viele Kochwillige.
Außerdem etwas schmuddelig (trotz der täglichen Reinigung).

Wie gut, dass wir an den 3 Tour-Tagen quasi Vollverpflegung haben.

Touren sind immer mit Frühstück.
Hurra!
Starten zwischen 04.30 – 07.30.
Oje.

Die Tage sind gut gefüllt.
Mit sich steigernden Aufstehzeiten:

Tag 1 – Start 07.00
Ein 2 in 1
Morgens: Magic Bus und Laguna Baltinache
Nachmittags: Valle de la Luna plus Sunset schauen.

Tag 2 – Start 06.00
Piedras Rojas, Reserva national los Flamencos mit Laguna Miscanti & Miñiques sowie Parque Laguna Chaxa

Tag 3 – Start 04:30
Geysers del Tatio & Vado Rio Putana (kein Scherz, heißt wirklich so!)

Bekomme vorab per WhatsApp Info Flyer für die Touren.
Mit Tipps bzgl. Kleidung und was man sonst noch alles mitbringen sollte.

fyler geysire tatio

WHAT?
MINUS 6 Grad bei den Geysiren am dritten Tag??
Hatten über ein Jahr keine Minusgrade mehr erlebt.
Werden später noch erfahren, warum wir so früh zu den Geysiren aufbrechen müssen.

Auf alle Fälle eine verschärfte Kombi:
Saufrüh und a****kalt.

Organisation ist top.
Pro Tour wird eine WhatsApp Gruppe gebildet.
Um den Pick up zu koordinieren.

Tag 1 allerdings mit Anlaufschwierigkeiten.
Wir um 06.50 schon ready to go.
Draußen dunkel und kalt (Wüsts).

Tourguide teilt seinen Standort per WhatsApp.
Um dann wieder vom Bildschirm zu verschwinden.

Hören nichts mehr bis 07.45.
Dann wird die Pick up Tour neu gestartet.
Mit einem anderen Tourguide.
Der andere bleibt verschwunden.

Um die Zeit in ganz San Pedro nur weiße Mercedes Sprinter unterwegs.
An jeder Kreuzung, in jeder Gasse touren sie rum.
Klauben Touris auf.
Fast wie autonom fahrende Autos.
Wie die Arrivals in Look both ways.
Hab ich vor kurzem gelesen (Plot wird nach gutem Anfang sehr gewollt, trotzdem guter Denkansatz).

Auch uns schluckt ein weißer Sprinter.
Drinnen eine Gruppe von ca. 12 Personen.
Alle möglichen Nationalitäten.
Erklärungen des Guide auf spanisch und englisch.

Auf zum Magic Bus.

Ein Bus Wrack.
Von Arbeitern zurückgelassen.
Mit Stickern überseht.

Punkt.
Mehr ist nicht.
Pure Insta Location.

Aber gibt hier auf Frühstück.
Volles Programm:
Schinken, Käse, Gemüse, Obst, Kuchen.
Plus frischer gekochter Eierspeise und frischer Guacamole.
Yammie!!

Weiter zu den Balinache Lagoons.

Die sind … trocken.

Zwei kleine, zugegebener Weise hübsche Salzlagunen.
Alle anderen ausgetrocknet.
Noch weiß.
Aber auch das nicht mehr lange.

Man darf sich nur auf dem vorgesehenen Weg fortbewegen.
Bei Abweichung gibt’s gleich Stress von den Wärtern.

Naja.
War noch nicht so der Burner.

Zurück nach San Pedro.
Mittagspause.

Bei uns gefüllt mit Recherchen und Buchen der weiteren Stopps hier in Chile.

Pick up Nr 2 funktioniert tadellos.
Wieder Standort geteilt über WhatsApp.
Schon praktisch.

Valle de la Luna.

Dachte machen nur einen kleinen Walk und schauen dann Sunset.#

Wird aber eine 1,5 stündige Wanderung durch die Hügel rauf und runter.
Im sandigen Boden.
Schnauf.
Merke die Höhe!

Supergeile Landschaft!!
Geniale Formationen.
Tolle Fernsicht.

Auch auf die grau-schwarze Gewitterfront am Horizont.

Im Osten zieht eine Gewitterfront auf.
Schaut superbedrohlich aus.
Weltuntergangsartig

Ja!
Richtig gelesen!

EIne Gewitterfront!
Mitten in der Atacama Wüste.
Der trockendsten Wüste der Welt.

Rückt näher.
Starker Wind kommt auf.
Die ersten Tropfen fallen sogar.

Da wird unser Snack und Sunset Schauen wohl ausfallen.

Doch unser Guide unbeeindruckt.

Denn:
Das war’s.
Ein paar Tropfen.

Kein Sturm.
Kein Wolkenguss.

Hä?

Lese später nach:

Die Luft hier ist zu TROCKEN .
Regentropfen verdunsten, bevor sie den Boden erreichen.
Arg.

Doch gut für uns!
Gibt eine südamerikanische Jause.
Mit Salami, Käse, natürlich Guacamole.
Plus Pico Sour!

Dem Nationalgetränk Chiles.

Pisco ist ein Weinbrandt.

Wird mit Zitronensaft und eigentlich Eiweiß zum Pisco Sour.
Unser Pre-Mix aber ohne Eiweiß.

Sehr, sehr lecker!
Wir und ein britisches Paar kümmern uns darum, dass nichts vom Pisco übrig bleibt!

Letzter Agendapunkt:
Bedüdelt Sunset schauen.

Tag 2

Eine Stunde früher aufstehen.
Bedeutet für mich 05.00.
Hätte eine halbe Stunde länger schlafen können.
Pick up wieder verspätet.
Um gute 30 Minuten.

Erster Stopp:
Tropico de Capricorno.
Der südliche Wendekreis.

Arno freut sich übers Selfie!!

Frühstück.
Eierspeise und frische Guacamole meine Wahl.
Einfach eine superfeine Kombi!!

Weiterfahrt.
Ohhh – Guanacos!!!

Doch wir lernen:
Das sind keine Guanacos.
Das sind die kleineren Verwandten.
Die Vicuñas.

Guanacos – sogar mit Jungen – sehen wir später aber auch.

Gibt in der Atacama Wüste beide Arten.

Stopp bei den Piedras Rojas.
Bekomme gar nicht mit , dass wir schon den DEN Piedras Rojas sind.
Erzählt mir Arno im nachhinein.
Schauen aber auch sehr unauffällig aus.
Dafür die Lagune größer.

Ist der höchste Punkt auf der heutigen Tour.
3.800 m Seehöhe.

Vertragen mittlerweile die Höhe echt gut.
Kein Brainfog mehr.
Aspirin natürlich wieder eingeworfen.
Never change a running system!!

Mit Lagunen geht’s auch weiter.
Laguna Miscanti & Miñiques und Parque Laguna Chaxa.
Im Reserva national los Flamencos.

Kein Schreibfehler.
Hier gibt’s wirklich FLAMINGOS!

Zwei Arten:
Der chilenische Falamingo und der Anden-Flamingo.

Super grazile Tiere.
Stolzieren durchs seichte Wasser.
Suchen den schlammigen Boden nach kleinen Krebstierchen ab.

Mir wird nicht langweilig ihnen zuzuschauen.
Kleines Paradis.

Doch auch hier schrumpfen die Lagunen.
Vor allem die Laguna Chaxa.

Grund:
Ein riesiges Lithium-Werk in der Nähe.
Saugt alles Wasser ab.
2 Millionen Liter pro TAG.

F***.
Von wegen E-Autos wären so „ecologically friendly“.
Der Batterie-Bedarf killt jede Menge Lebensräume.
Warum spricht darüber niemand???

Tag 3

03.30 aufstehen.
Sehr tough für mich.
Aber dafür ist der Pick up pünktlich.

04.40 sitzen wir bereits im Bus.

Noch dunkelste Nacht.
Trotzdem bereits eine Kolonne an weißen Mercedes Sprinter Richtung Geysers del Tatio.

Warum so früh???

Erstens dauert die Anreise gute 2 Stunden.

Zweitens:
Du musst vor Sonnenaufgang dort sein, um die Geysire sehen zu können.

Denn ist die Sonne mal draußen, erfahren die Wasserdampf-Wolke das gleiche Schicksal wie die Gewitterwolken.
Die trockene Luft und die Wärme saugen sie einfach weg.
Keine Dampfsäulen mehr.

Gute minus 5 Grad.
BRRRR.

Hab alles an, was ich irgendwie zusammenklauben konnte:

6 Schichten oben inklusive der zwei Uniqlo Daunenjacken.
2 Schichten unten mit meinen Yogapants als langer Unterhose.
Dicke Socken.
Fette Boots.
Haube und Schal.

Am Rückweg sehen wir in den Tälern grün-gelbe Wetlands.
Gar nicht trocken.
Bevölkert von Guanacos, Vicuñas und wieder Flamingos.

Bei einem Stopp seh ich Guanaco-Spieße am Grill.
Wie schmeckt Guanaco???

Eigentlich gar kein Hunger nach dem wieder ausgiebigen Frühstück.
Aber die Neugierde siegt.
Ein Gemeinschafts-Spieß wird gekauft.

Beiße vorsichtig ins heiße Fleisch.

Sehr zart.
Wie eine Mischung aus Rind und Wild.
Richtig gut!

Mach am Rückweg noch jede Menge Landschaftsfotos.

Am Hinweg war’s ja stockdunkel.
Doch die Landschaft ist extrem abwechslungsreich und echt sehr lässig.

Zurück in San Pedro nur mehr zwei To Dos für heute:

1. Laundry.
4 Euro fürs Kilo.
Stolzer Preis.
Aber sind ja auch im Touri-Hotspot.

2. Buszeiten nach Calama checken.
Online keine Info.
Müssen zum Busbahnhof hatschen.
Alle Zeiten handschriftlich am White Board.
San Pedro tickt einfach anders.

Danach komplett erledigt.
Freu mich aufs Ausschlafen und den Ruhetag morgen!!

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