Ich bin picky.
Arno kennt’s schon von Lokalen.
Scanne ich immer alle freien Tische.
Welcher der geeignetste ist.
Schöner Blick.
Auf Terrassen vorzugsweise in 1. Reihe.
Lieber am Rande des Raums.
Dass nicht alle andere Gäste vorbei latschen.
Lieber mit dem Rücken zur Wand.
Damit ich alles im Blickfeld habe.
Usw. usw. usw.
Was soll ich sagen?
Lege das jetzt auf Camping Stellplätze um.
Und perfektioniere es.
Armer Arno.
Er mehr auf der praktischen Seite:
Camper muss gerade stehen.
Das kurze Stromkabel die Strecke von Camper zu Power-Outlet schaffen.
Ok, ok, damit hat er ja auch zu 100% recht.
Ohne Strom geht nix.
Bzw. dann können wir gleich eine Unpowered Site nehmen.
Die meisten Campgrounds weisen einen Stellplatz zu.
Manchmal lassen sie dich aussuchen.
Bei Showgrounds immer freie Platzwahl.
Schärfe mit der Zeit meine Parameter.
- Möglichst schöner, freier Blick.
Nicht auf die Amenities, irgendwelche Mülleimer oder andere Camper. - So viel Privacy wie möglich.
Am äußeren Rand des Campgrounds.
Guter Abstand zum nächsten.
Nicht zu viel „Fußgänger-Verkehr“ - Vorzugweise Morgensonne auf der Camper-Eingangsseite für meine Morgen-Sessions.
Oft eher kühl in der Früh, da sind so wärmende Sonnenstrahlen sehr fein! - Nicht direkt bei den Amenities.
Auch wenn’s immer wieder als Plus ausgelobt wird. Es laufen dann einfach viel Leute vorbei.
Wenn’s online einen Campground-Plan gibt, dann check ich schon vorher, wie die Stellplätze verteilt sind.
Wo die Duschen + WC sind.
Wo die Camp Kitchen ist.
Wenn mir der Platz nicht taugt, sag ich zuerst nichts.
Bekomme so einen „Grmpf„-Blick.
Den Arno zur Genüge kennt.
Bei zwei Campgrounds marschiere ich zurück zum Office.
Will einen anderen Platz.
Der erste Campground, wo ich zurück marschiere, ist Ingham Caravan Park.
Ohnehin schon ein sehr pragmatischer, nicht besonders schöner Campground.
Wollen in der Nähe von Arlie Beach bleiben.
Wegen Whitsunday Islands Tour (aus der dann wetterbedingt nichts wird).
Stellplatz am Rande des Campgrounds.
An sich ein Plus.
Wär da nicht Baustelle.
Lauter Schotterhaufen rundherum.
Arno sieht meinen „Grmpf“-Blick.
Parkt sich gar nicht richtig ein.
„Schau welcher Platz dir taugt. Und frag dann.“
Suche mir einen aus.
Vor zum Office.
Umstellen geht ok.
Arno:
„Hier ist aber unser Stromkabel zu kurz.„
Will aber diesen Platz (trotzig? nenne es lieber zielfokusiert).
Wieder vor zum Office.
Der Typ schaut mich schon fast ängstlich an.
Ob sie ein Verlängerungskabel haben?
Haben sie!
Erleichterung auf beiden Seiten.
Alles gut.
Nummer zwei ist der Roma Gun Club Caravan Park.
Richtig gelesen.
„Gun Club“.
Sind anfangs skeptisch, ob’s so eine arge Shooting Range ist.
Ist aber nur Tontauben-Schießen.
An ausgewählten Tagen aktiv.
Im Clubhouse viel Platz für Vereinsversammlungen.
Superhässliche blau-gepolsterte Stühle.
Vitrine mit den Club-Pokalen.
An der Bar bereits die ersten Gäste.


Dort ist auch das Campingplatz Office.
Die spaßbefreite Dame im Office weist uns resolut Nr. 18 zu.
„Almost all places booked!
But it’s near the amenities.„
Uh, nicht unbedingt ein Plus.
Wie ich in den letzten Wochen gelernt habe.
Dann sehen wir den Platz.
Geht gar nicht.
Auf drei Seiten fahren die anderen Camper vorbei.
Die 4. schaut direkt auf die WCs.
Wäre unser Ausblick.
Der restliche Campground sieht nicht sehr belegt aus.
Viele freie Flächen.
Arno sieht schon, wie’s in mir zu kochen beginnt.
Ich zurück ins Office.
Konzentration.
Freundlich bleiben, Claudia!
Setze Dackelblick auf und flöte:
„Oh, it there a chance for another site?
Number 18 has quite little privacy.
We don’t mind being further away from the amenities.„
Gehobene Augenbrauen.
Erstaunter bis leicht genervter Blick bei der Office-Lady.
Lächle noch lieber.
Sie vertieft sich nochmal in die Standplatz-Buchungen.
Scrollt links rechts.
Scrollt rauf runter.
Tut, als wäre es total schwierig einen anderen Platz zu finden.
„Maybe I can give you No. 62.“
Bedanke mich überschwänglich.
Ob sie’s checkt?
Egal, Hauptsache, wir stehen wo anders.
Nummer 62 ist ein guter Platz.
Am Rande der geschlossenen Tontauben-Schussfelder.
Also große Wiese.
Ein freier Platz zwischen dem nächsten Camper und uns.
Passt!
Die anderen freie Plätze bleiben übrigens großteils frei über Nacht.



Die freie Platzwahl auf den Showgrounds macht’s nicht einfacher.
Für Arno.
Schauplatz:
Kalbar Showground.
Arno hat den Sprinter bereits positioniert.
Den Strom angeschlossen.
Camping Tisch und Stühle aufgestellt.
Ohnehin schon müde vom stundenlangen Fahren.
Ich aber nicht so begeistert von dem Platz.
Schauen fast direkt auf die WC’s und Duschen.
Komme drauf, 50 Meter weiter gibt’s einen Platz mit besserer Sicht.
Große Begeisterung bei Arno.
Grimmiger „Das-ist-jetzt-nicht-dein-Ernst“ Blick.
Ich so mit entschuldigendem Schultern-Hochziehen „eigentlich schon.“
Fast eine kleine Ehe-Krise.
Aber Arno ist der Klügere.
Packt alles wieder zusammen.
Sehr geräuschvoll aber doch.
Stellt den Camper um.
Beim gemeinsamen Gläschen Sparkling Wine ist dann alles wieder gut.


Ab sofort fährt Arno bei Showgrounds das gesamte Areal ab.
Bevor wir uns fix auf einen Platz stellen.
Wenn der Stellplatz gewählt ist:
Optimieren!
WIE der Camper positioniert wird.
Das Maximum aus dem Platz rausholen.
Unter Berücksichtigung meiner Stellplatz-Prämissen (siehe oben).
Und unter Berücksichtigung der Stromkabel-Limitierung.
Manchmal können 50cm weiter links oder rechts den Unterschied machen.
Für mich.
Armer Arno.





